Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Bernhard Hantzsch

Bilder von Bernhard Hantzsch

Bernhard Hantzsch wurde am 12. Januar 1875 in Dresden geboren. Er war das jüngste Kind des Bürgerschul-Oberlehrers Adolf Hantzsch und Emma Jencke. Hantzsch besuchte von 1881 bis 1889 die II. Bürgerschule in Dresden und absolvierte anschließend das Königliche Schullehrerseminar. Sein Interesse galt besonders der Natur- und Erdkunde. 1892 weilte er sechs Wochen zur Kur in Bad Hartha (heute Kurort Hartha), wo sich die Familie auch gern während der Sommerferien aufhielt. Während seiner Studienzeit unternahm er zahlreiche Exkursionen, unter anderem ins Erzgebirge und Riesengebirge.


1895 begann seine Lehrtätigkeit an der Sammelschule in Grillenburg (seit 1973 Ortsteil von Kurort Hartha), wo er die Vogelwelt erforschte und 1897 seine erste Veröffentlichung in einer Jugendzeitung hatte. Ab 1898 unterrichtete er an der Höheren Volksschule in Dresden-Plauen und unternahm mehrere Exkursionen nach Slowenien, wo er eine bedeutende
Vogeleiersammlung anlegte.
 

Hantzsch wurde 1899 Mitglied des Ornithologischen Vereins zu Dresden. Er reiste 1901 nach Bulgarien, um Raubvögel zu beobachten, und bereitete 1902 seine Expedition nach Island vor. Im April 1903 reiste er nach Island, wo er die Vogelwelt erforschte und bedeutende ornithologische Erkenntnisse gewann.

Nach der Islandreise hielt er zahlreiche Vorträge und veröffentlichte 1905 sein erstes Buch über die Vogelwelt Islands. 1906 reiste Hantzsch nach Labrador, unterstützt von verschiedenen Institutionen, um dort die Vogelwelt und die arktische Natur zu erforschen. Nach seiner Rückkehr hielt er Vorträge über seine Expeditionserlebnisse.
 

Sein letzter großer Auftrag war die Baffinland-Expedition 1909. Trotz widriger Umstände, einschließlich der Kollision seines Schiffes mit einem Eisberg, gelang ihm eine Ost-West- Durchquerung Baffinlands. 1911 erkrankte er jedoch und starb im Juni 1911 in der Wordie Bay. Nach seinem Tod erhielt Hantzsch viel Beileid von Freunden, Kollegen und Institutionen. 2001 wurde die Grundschule in Kurort Hartha nach ihm benannt, und es fanden mehrere Ausstellungen zu seinem Lebenswerk statt.
 

Der Stadtrat Tharandt fasste auf Anregung des Verkehrs- und Verschönerungsvereines „Tharandter Wald“ e.V., der Schulkonferenz der Grundschule und des Ortschaftsrates Kurort Hartha 2001 den Beschluss zur Verleihung des Namens Bernhard Hantzsch an die Grundschule Kurort Hartha. Die feierliche Namensweihe der Grundschule mit der Einweihung einer kleinen Ausstellung fand am 6. Februar 2002 statt. Eine große Ausstellung war ab 12. November 2002 bis 30. November 2003 im Jagdschloss Grillenburg zu sehen und wurde am 8. Februar 2006 in kleiner Form in den Räumen der Grundschule „Bernhard Hantzsch“ in Kurort Hartha wieder eröffnet.
 

Verfasser: Andre Kaiser (Originaltext wurde gekürzt)